Sanierung von Löschwasserleitungen mit grabenlosen Verfahren – ein Erfolgsrezept

Löschwasserleitungen zählen zur kritischen Infrastruktur in Industriekomplexen wie Chemiewerken, Raffinerien oder Flughäfen, da sie höchst sicherheitsbezogen sind. Korrosion und Rohrschäden beeinträchtigen in alternden Betriebsstätten allerdings oft den reibungslosen Betrieb dieser Löschwasserleitungen. Ausfälle können katastrophale Folgen haben: Deshalb ist die Instandhaltung dieser Anlagen unverzichtbar.

Die Sanierung von Löschwasserleitungen stellt Betreiber oft sowohl in technischer als auch wirtschaftlicher Hinsicht vor große Herausforderungen: Hohe Druckstufen bis zu sechzehn bar, begrenzte Zugänglichkeit der Leitung durch überlappende und querende andere Rohr- oder Stromleitungen, Einkleidungen in Beton und vor allem Sicherheitsvorschriften während der Sanierung verkomplizieren Instandhaltungsarbeiten deutlich.

Kurze Ausfallzeiten sind für die Fortsetzung des Betriebs essenziell. Mit seinen besonderen Eigenschaften hilft Primus Line®, diese Hürden zu überwinden: Kurze Installationszeiten mit minimalem Platzbedarf für Ausrüstung und kleine Baugruben, hohe Betriebsdrücke des Liners, die komplett unabhängig vom Altrohr aufgenommen werden, und die gleichzeitig niedrige Wandstärke des Liners stellen ein ideales System zur Renovierung kritischer Infrastruktur wie Löschwasserleitungen dar. „Primus Line® hat seine Vorzüge in diesem Bereich bereits bewiesen – und dabei spielt es keine Rolle, ob der zu sanierende Abschnitt zwanzig oder zweihundert Meter beträgt, wie die nachfolgenden Projekte zeigen“, erläutert Michael Senbert, Leiter des Geschäftsbereichs für die DACH-Region bei der Rädlinger primus line GmbH.

Mehrfacheinsatz bei großem Ölkonzern

Aufgrund der Sicherheitsvorschriften und -protokolle sind Raffinerien besonders auf funktionstüchtige Löschwasserleitungen angewiesen. Für einen großen, weltweit agierenden Ölkonzern hat Primus Line® bereits zweimal seine speziellen Fähigkeiten unter Beweis gestellt.

Der Ölkonzern betreibt eine Pipeline vom Kaspischen bis zum Mittelmeer, die durch drei Länder verläuft. In einer Raffinerie direkt am Kaspischen Meer wurde Primus Line® zur Sanierung von 160 Metern Löschwasserleitungen DN 400 aus PVC eingesetzt. Da Armaturen und Hydranten reintegriert werden mussten, waren dazu vier Sanierungsabschnitte mit lediglich fünf Baugruben nötig. Die Faltung des Liners in U-Form reduzierte die Zugkräfte beim Einzug auf ein Minimum. Deshalb konnten die 90°-Bögen auf der Strecke problemlos durchfahren werden. Die Sanierungsarbeiten an den Löschwasserleitungen in der Raffinerie waren nach fünf Arbeitstagen abgeschlossen, Auswirkungen auf den Raffineriebetrieb gab es dadurch so gut wie keine.

Für den gleichen Ölkonzern sollen in einer Pumpstation in der Türkei in den nächsten Jahren insgesamt 1.300 Meter Löschwasserleitungen saniert werden. Der erste Sanierungsbereich hatte eine Gesamtlänge von 530 Metern. Die Altrohre bestehen aus glasfaserverstärktem Epoxidharz (GRE) DN 160 und verfügen über einen Betriebsdruck von zwölf bar. Die Pumpstation befindet sich in 1.600 Metern Höhe in einem Gebiet, das durch starke Schneefälle und niedrige Temperaturen im Winter gekennzeichnet ist. Deshalb konnte die Maßnahme nur im Zeitraum von April bis September durchgeführt werden.

Während der Installation stellte das Montageteam seine Flexibilität zur Bewältigung unvorhergesehener Ereignisse mehrfach unter Beweis:

  • In den Ventilschächten herrschte Platzmangel. Um mögliche Lücken zwischen plan abgeschnittenem Altrohr und Primus Line® Verbinder und Anschlussplatte zu schließen, wurde schließlich ein eigens entwickeltes, in der Länge variables Passstück eingebaut.
  • Die Verbindungsstellen aus der ursprünglichen Verlegung des GRE-Rohrs bestanden aus Epoxidharz. Durch dessen übermäßige Verwendung waren im Rohr selbst erhebliche Epoxidharzränder verblieben. Diese wurden vor Einzug des Primus Liners mit Hilfe von Stahlkratzern und einem speziellen Fräsroboter beseitigt.
  • Die vorhandenen Bauzeichnungen entsprachen nicht der tatsächlichen Isometrik der Löschwasseranlage. Die Zeichnungen wurden bei der Installation quasi in Echtzeit aktualisiert.
  • Entgegen den Bestandsplanunterlagen konnte eine Baugrube nicht an der ursprünglich vorgesehenen Stelle eingerichtet werden: Darunter verlief eine Rohölpipeline. An der neuen Position musste der Liner dann je zwei horizontale und vertikale 90°-Bögen mit r = 1.5 x D passieren. Statt mit dem herkömmlichen Luftdruck von einem bar brachte das Installationsteam in diesem Fall den Liner mit fünf bar Wasserdruck in seine kreisrunde Form.

Trotz der Zusatzaufgaben beendete das Montageteam die Sanierungsarbeiten mit Primus Line® für diesen Bereich nach einer Nettoarbeitszeit von zwei Tagen.

Reduzierte Investitions- und Betriebskosten

Für den Standort am Kaspischen Meer hat der Ölkonzern in einer Studie die Kosten von Reparaturarbeiten in konventioneller, offener Bauweise und mit Primus Line® gegenübergestellt – mit verblüffendem Resultat: Mit der grabenlosen Sanierung verringern sich die Kosten pro Meter auf etwa die Hälfte, wohingegen sich die Anzahl an sanierten Rohrmetern pro Monat auf das Zehn- bis Fünfzehnfache erhöht.

Der Betreiber hat außerdem die Reparaturkosten samt Folgekosten für eine dreistellige Leckagen-Anzahl an diesem Standort über einen Zeitraum von dreizehn Jahren kumuliert. Herausgekommen ist ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag. Eine Sanierung dieser Lecks mit Primus Line® würde die Renovierungsarbeiten auf fünf Jahre begrenzen, die Investitionssumme für den Ausführungszeitraum um ein Drittel senken und keine Folgekosten nach sich ziehen.

Geringer Platzbedarf

Die Sprinklerleitung eines weltweit führenden Technologiekonzerns in der Antriebs- und Fahrwerktechnik aus dem süddeutschen Raum wies Undichtigkeiten auf. Die defekte PE-Leitung hat zwar nur eine Länge von 75 Metern, verläuft aber von der Sprinklerzentrale im Kellergeschoss unterhalb einer Fertigungslinie bis zu einem Umkleideraum. In dem zu sanierenden Abschnitt befinden sich außerdem vier 45°-Bögen sowie ein Dimensionswechsel von 280 auf 355 Millimeter Außendurchmesser. Ein Austausch bzw. ein Neubau der Leitung wäre daher viel zu aufwändig und kostenintensiv gewesen.

Der Konzern forderte daher eine langfristige Sanierung mit einer Druckstufe von PN 16, Bogengängigkeit und einen Loose-fit-Liner in einem Strang, um den Dimensionswechsel zu durchfahren. Darüber hinaus sollte die Lösung zügig installiert werden können und den Dreischichtbetrieb des Unternehmens nicht einschränken oder gar unterbrechen. Die beengten Verhältnisse in Sprinklerzentrale und Umkleidekabine verlangten außerdem eine extrem platzsparende Lösung.

„Und dabei geht der Primus Liner auch einmal ungewöhnliche Wege“, führt Senbert aus. „Die Trommel mit dem gefalteten Liner stand draußen vor dem Gebäude. Der Primus Liner DN 250 wurde zunächst abgerollt und durch einen Aufzug, ein Treppenhaus und die Kelleretage ausgelegt. Der Einzug erfolgte dann vom Umkleideraum in Richtung Sprinklerzentrale.“ Nach nur vier Arbeitstagen für die Sanierung ging die Löschwasserleitung wieder in Betrieb. Alle Anforderungen des Kunden – vor allem nach zügiger Umsetzung und dem geringen Platzbedarf für die Baustelleneinrichtung – wurden erfüllt.

Der geringe Platzbedarf für die Baugruben zur Sanierung von defekten Löschwasserleitungen war auch der Hauptgrund für ein Chemieunternehmen aus Südafrika und die größte Raffinerie in Großbritannien, die Rädlinger primus line GmbH mit Rehabilitationsarbeiten zu betrauen.

Beständigkeit von Primus Line®

Bei einem Kunden aus Österreich, einer am Flughafen Wien-Schwechat angesiedelten Raffinerie, spielten die kleinen Baugruben für den Einzug des Primus Liners ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Löschwasserleitungen verlaufen unterhalb der Raffinerie, eingehaust in Beton und Asphalt. Andere Leitungen queren außerdem die Löschwasserleitungen. Und weder der Betrieb in der Raffinerie noch am Flughafen durften beeinträchtigt werden.

In den Jahren 2004 bis 2007 wurden, aufgeteilt auf zehn Einzelprojekte, insgesamt 1.300 Meter Löschwasserleitungen mit Primus Line® saniert. Die Durchmesser der Leitungen reichten dabei von DN 200 bis DN 400. Der längste sanierte Abschnitt belief sich auf 85 Meter.

Dieses Projekt beweist die Langlebigkeit des Primus Liners, der gemäß Herstellerangaben eine Lebensdauer von 50 Jahren hat: Die sanierten Löschwasserleitungen funktionieren nach wie vor einwandfrei.

Laut Betreiber betrugen die Kosteneinsparungen gegenüber offener Bauweise rund 50 Prozent.

Bestandteile des Erfolgsrezepts

Die zufriedenen Kunden beweisen, dass Primus Line® sehr gut für die Sanierung von Löschwasserleitungen geeignet ist: Der flexible Schlauchliner meistert bei entsprechenden Voraussetzungen bis zu vier 90°-Bögen in einem Sanierungsabschnitt. Bögen bis 45° können problemlos durchfahren werden. Die kleinen Baugruben können an geeigneten Stellen erstellt werden – querende Leitungen lassen sich dadurch umgehen. Wenig erforderliches Equipment bindet wenig Personal: Die Rädlinger primus line GmbH schult die Instandhaltungsmitarbeitenden der Betreiber entsprechend, sodass diese die Sanierungstätigkeiten selbst ausführen können. Auch dies erleichtert das Handling in den komplexen baulichen Gegebenheiten oder der Zuordnung zu Gefahrenzonen. Schnelle Einzugsgeschwindigkeiten reduzieren die Sanierungszeiten und die Auswirkungen auf den laufenden Betrieb ebenfalls erheblich. „Die Verlängerung der Lebensdauer der sanierten Leitungen um 50 Jahre bildet mit den anderen genannten Vorteilen genau die Mischung, die Primus Line® für die Sanierung von Löschwasserleitungen zum Erfolgsrezept macht“, ist Senbert überzeugt.

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