Installationsverfahren
Primus Line® wird grabenlos eingebaut. Das bedeutet: Keine Baugruben mehr, die hunderte Meter oder sogar mehrere Kilometer lang sind.
Zwei Gruben oder vorhandene Schächte reichen für die Sanierung von Druckrohrleitungen völlig aus. Wie eine grabenlose Rohrsanierung mit Primus Line® abläuft, erklären wir hier.
Vorbereitung
Erstellen des Zugangs
Kleine Baugruben oder vorhandene Schachtbauwerke: Mehr Platz ist für die Installation von Primus Line® nicht nötig.
Und pro Sanierungsabschnitt sind davon gerade einmal zwei notwendig. Erfordert es die Situation – beispielsweise Abzweigungen in der Leitung – sind zusätzliche Zwischengruben möglich.
An Start- und Endgrube wird jeweils eine Seilwinde für spätere Arbeitsschritte platziert.
Außerbetriebnahme der Rohrleitung
Bevor die Sanierungsarbeiten beginnen können, muss die Rohrleitung entsprechend der einschlägigen Regelwerke außer Betrieb genommen werden. Es liegt im Ermessen des Betreibers, eine Ersatzversorgung einzurichten.
Inspektion des Altrohrs
Ablagerungen sind in alten Rohrleitungen keine Seltenheit. Ein genaues Bild vom Zustand des Sanierungsabschnitts ist deshalb immens wichtig für einen erfolgreichen Einbau von Primus Line®.
Reichweitenstarke Fahrwagensysteme liefern mit ihren hochauflösenden Kameras nicht nur detaillierte Aufnahmen der Rohrinnenseite, die für eine präzise Vorbereitung der Reinigungsmaßnahmen unverzichtbar sind. Sie ziehen gleichzeitig ein Pilotseil für die an Start- und Endpunkt platzierten Winden ein.
Reinigung des Altrohrs
Praxisbewährte mechanische Verfahren mit Federstahlkratzern und Gummischeiben reinigen die Rohre zuverlässig von verkrusteten Ablagerungen und Fremdkörpern - kontrolliert durch eine zweite Kamerainspektion.
So entsteht ein freier Rohrinnendurchmesser für den Einzug des Liners.
Einbau
Einzug des Liners
Zugkopf-Montage
Für den Einzug wird der Liner mit einem Zugkopf versehen, der auf Kräfte bis zu 100 kN ausgelegt ist. Ein Drallfänger in der Zugverbindung zur Seilwinde verhindert ein Verdrehen des Liners auf seinem Weg von der Start- zur Zielgrube.
Einzug und Aufstellen
Der Liner wird gefaltet geliefert. So ist die Installation von Primus Line® sogar in Rohren der gleichen Nenngröße möglich.
Klebebänder halten den Liner so lange in dieser U-Form, bis er mit ca. 500 mbar Luftdruck beaufschlagt wird. Danach geht er in seine runde Form über.
Montage der Verbinder
Die Verbinder von Primus Line bestehen aus einem Pressring und einem Kern. Durch Verpressen des Kerns in den Pressring entsteht eine zugfeste Einheit aus Liner und Verbinder: die Flexible Pipe. Eine Flansch- oder Schweißlösung stellt eine kraftschlüssige Verbindung mit dem Altrohr her.
Druckprüfung
Die Druckprüfung nach den einschlägigen Regelwerken für flüssige und gasförmige Medien stellt die Festigkeit und vor allem Dichtheit des mit Primus Line® sanierten Abschnitts sicher. Speziell im Bereich der Wasseranwendungen findet zusätzlich noch eine Desinfektion statt.
Wiedereinbindung der sanierten Rohrleitung
Einbau eines Passstücks
Damit die Leitung wieder in Betrieb gehen kann, erfolgt der Einbau eines Passstücks zur Wiedereinbindung des erneuerten Teils in das Druckrohrleitungsnetz.
Umfassende Dokumentation
Eine detaillierte Dokumentation begleitet das gesamte Installationsverfahren – von der Inspektion bis hin zur Druckprüfung. Damit ist für den Ernstfall sichergestellt, dass schnell und gezielt die passenden Korrekturmaßnahmen stattfinden können.